by Julia
Beim Frühjahrsputz kann man nicht nur alten Dreck einfach wegputzen, sondern sich auch von alten Gewohnheiten trennen, um langfristig umweltfreundlicher leben. Mit ein paar Tipps und Tricks geht das ganz einfach!
Die Blumen beginnen zu blühen und die Tage werden heller. Endlich Frühling! Zeit den alten Muff loszuwerden und mit einem Frühjahrsputz zu starten. Und wenn man sich schon von all dem Staub und Spinnweben löst, so kann man sich gleichzeitig auch von alten Gewohnheiten trennen. Wir zeigen, wie Sie den Frühjahrsputz nutzen, um alte Gewohnheiten abzuschütteln und langfristig nachhaltiger zu leben: von Putzschrank-Entgiftung bis hin zu Balkonbegrünung.
Für eine blitzeblanke Wohnung benötigen wir effektive Putzmittel. Und für jede Putzaufgabe gibt es einen individuellen Reiniger zu kaufen. WC-Tab, Badreiniger, Entkalker oder Glasreiniger – eine Sache haben viele herkömmliche Putz- und Waschmittel gemeinsam: Sie sind leider gesundheits- oder umweltschädlich. Betrachtet man die Inhaltsstoffe, fällt auf, dass viele Mittel Giftstoffe enthalten, die Haut reizen oder Allergien auslösen. Viele Reiniger beinhalten petrochemische Tenside, Biozide oder synthetische Farb- oder Duftstoffe. Oft sind deswegen Warnungen oder sogar ein Totenkopf auf der Rückseite der Putzmittel-Verpackung abgebildet.
Wir empfehlen: Entrümpeln und entgiften Sie Ihren Putzmittel-Schrank! Nachhaltig putzen geht ganz einfach. Schmeißen Sie die Chemiekeulen raus und verwenden Sie ab heute Bio-Produkte oder greifen zu Omas Haushaltstricks.
Denn: Oma hat schon immer Recht gehabt. Die guten Haushaltsmittelchen wie Essig, Zitronensäure/Zitronensaft oder Natron reichen vollkommen aus, um die Wohnung blitzeblank zu halten.
Zitronensaft: Zitronensaft löst Kalkablagerungen. Daher eignet er sich vor allem gut für die Putzaufgaben im Bad, wie z.B. die Reinigung von Badezimmerfliesen oder Armaturen. Aber auch in der Küche kommt Zitronensaft zum Einsatz. Schneidebretter können gut mit Zitronensaft gereinigt werden.
Essig: Mit Wasser gemischt, ist Essig eine Allzweckwaffe im Haushalt. Das Essig-Wassergemisch fungiert als Glasreiniger, ist als Entkalker im Wasserkocher einsetzbar oder kann zum Wischen auf unempfindlichen Böden benutzt werden.
Zitronensäure und Essig sind auch zusammen ein gutes Team! Mischt man einen Esslöffel voll Essigessenz mit einem Teelöffel Zitronensäure auf 300 ml Wasser so erhält man einen kraftvollen Allzweckreiniger.
Natron: Mit Wasser zu einer Paste gemischt, löst Natron eingebrannte Stellen im Backofen (über Nacht einweichen lassen!). Es kann außerdem zum Polieren von Silberschmuck und Besteck, zur Reinigung von Bad- und Küchenamarturen und von Teppichen verwendet werden.
Wenn man zwei Esslöffel Natron mit etwas Zitronensaft und zwei Esslöffeln Salz mischt und das Ganze mit flüssiger Schmierseife mischt, erhält man außerdem ein gut wirkendes Scheuermittel.
Auch Abflüsse können mit Natronpulver gereinigt werden, indem das Pulver in den Abfluss gestreut und danach mit Wasser nachgespült wird.
Olivenöl: Olivenöl kann, mit Zitronensaft oder Essig kombiniert, als chemiefreie Holz- und Möbelpolitur genutzt werden. Aber Achtung: Essig und Zitronensaft sind saure wasserlösliche Lösungen und eignen sich daher nicht für jede Art von Möbeln. Sie sind am besten für Möbel geeignet, die mit Polyurethan oder Laminat überzogen sind. Massive Holzmöbel sollten am besten mit einer Mischung aus Terpentin und Bienenwachs geölt werden.
Umweltfreundliche Putzmittel können ganz einfach selbst hergestellt werden, z.B. aus Zitronensaft oder aus Natron.
Wer gerne ökologische Putzmittel kaufen möchte, ist in der Regel im Bioladen gut aufgehoben. Die dort angebotenen Reinigungsmittel verzichten oft auf gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe und verwenden dafür pflanzliche Rohstoffe und natürliche und biologisch abbaubare Tenside. Leider gibt es momentan noch keine gesetzliche Regelung, was genau ein Bio- oder Ökoputzmittel ist. Doch durch Umweltzeichen, wie „Ecogarantie“ oder „Ecocert“, lassen sich Putzmittel erkennen, die auf Umweltfreundlichkeit achten.
Besonders beim Frühjahrsputz misten wir so richtig aus. Wir entsorgen die alten Lebensmittel im Kühlschrank. Wir entrümpeln Keller und Kleiderschrank. Wir trennen uns von ungeliebten Kleidungs- oder Möbelstücken. Denn: Frischer Wind muss her! Doch wohin mit dem „Müll“, der danach übrig bleibt? Und vor allem: Wie vermeide oder minimiere ich in Zukunft genau diesen Müll? Wir zeigen, wie Sie nachhaltig ausmisten und grüner leben.
Welkt der Salat seit drei Wochen im Gemüsefach herum? Der Fisch von letzter Woche ist auch schon ungenießbar? Zeit den Kühlschrank auszumisten und die Kaufgewohnheiten künftig so zu ändern, dass weniger Lebensmittel weggeschmissen werden.
Zu groß, zu klein, zu hässlich, zu unmodisch? Der Frühjahrputz ist DER Anlass, um alte Kleidung auszusortieren. Wenn ich aber die ungeliebten Kleidungsstücke nach dem Ausmisten in den Müll werfe, ist das alles, nur nicht nachhaltig. Wir empfehlen: Verkaufen, verschenken oder spenden Sie die Sachen oder pimpen alte Kleidung auf.
Verkaufen oder verschenken: Bevor Kleidung im Müll landet, fragen Sie Ihren Freundes- oder Bekanntenkreis, ob jemand Interesse hat. Auch wenn Sie die Kleidung nicht mögen, so mag sie ein anderer bestimmt oder kann sie zumindest weiter verwenden. Bei Facebook gibt es verschiedene „Verschenke-Gruppen“. Viele bedürftige Familien sind Mitglieder dieser Gruppen und freuen sich über intakte, modische Kleidung. Bei ebay oder Kleiderkreisel verdient man vielleicht sogar noch den ein oder anderen Euro.
Spenden: Beim Spenden an gemeinnützige Einrichtungen sollte beachtet werden, dass wirklich nur saubere und intakte Kleidungsstücke abgegeben werden (dies gilt natürlich auch fürs Verschenken!). Kleidungsstücke die zu speziell, dreckig oder kaputt sind, finden auch in gemeinnützigen Einrichtungen keine Verwendung mehr. Vor der Spende sollte der Bedarf an Sachspenden abgefragt werden und im besten Fall sollte die Kleidung schon vorsortiert und/oder beschriftet werden.
Upcyclen: Mit Kreativität und Geschick können alte Kleidungsstücke „aufgepimpt“ werden. Das macht nicht nur Spaß, sondern schont Umwelt und Portemonnaie. So können beispielsweise alte T-Shirts mit Holzperlen, Bügelmotiven, Knöpfen oder Metallnieten aufgewertet werden, ausgeblichene Hosen neu gefärbt oder lange Hosen gekürzt werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bei Youtube, Instagram oder Pinterest gibt es viele „Do it yourself“-Videos- oder Bilder zum Upcycling von Kleidung.
Kein Bock mehr auf die durchgesessene Couch? Der Schrank ist auch kaputt? Und der Esstisch passt farblich überhaupt nicht mehr zur neuen Deko und Einrichtung? Bevor Sie zum Geldbeutel greifen:
Nichts ist so nachhaltig wie die Lebensdauer von Möbeln zu erhöhen. Vielleicht findet sich in den Tiefen von Omas und Opas Keller und Dachboden ja noch das ein oder andere Schmuckstück, das in der eigenen Wohnung einen neuen Platz findet? Auch auf Online-Portalen wie Ebay Kleinanzeigen, auf Flohmärkten und in Möbel-Secondhand-Läden gibt es wahre Schätze zu ergattern. Ein neuer Anstrich, eine gründliche Reinigung oder auch nur leichte Anpassungen, wie neue Griffe oder Bezüge, können alten Möbeln dabei zu einem frischen, neuen Design verhelfen. Das Upcycling von Möbeln ermöglicht damit auch einen ganz persönlichen Touch.
So lohnt es sich beim Kauf genau auf das Material der Möbel und auf die Herkunft der Materialien zu achten. Im Gegensatz zu Billigmöbeln vom Discounter sind Möbel aus Vollholz zwar teurer, aber auch robuster, langlebiger und umweltfreundlicher. So hat man letztendlich viel mehr Freude am neuen Möbelstück.
Anhand welcher Kriterien Sie nachhaltige Möbel erkennen, können Sie unter Anderem hier nachlesen: https://mewbel.de/blog/woran-erkenne-ich-nachhaltige-moebel/
Seit Jahren nehmen Sie sich vor weniger (Plastik-)Müll zu produzieren? Der Frühjahrsputz ist doch der beste Anlass, um JETZT mit den Vorsätzen zu starten!
Die Liste an einfachen „To-Dos“ ist lang ...
Im Winter sah der Balkon trostlos aus oder diente sogar als Abstellkammer? Mit den ersten Sonnenstrahlen kommt der „Hunger nach frischer Luft“ wieder. Jetzt ist es Zeit den Balkon sinnvoll zu nutzen und ihn in eine grüne Oase zu verwandeln. Denn wer träumt nicht von einem Rückzugsort im Grünen oder von der nächsten Gartenparty im Freien? Besonders nachhaltig und gesund ist es, wenn Obst und Gemüse im eigenen Garten selbst angebaut werden. So spart man Geld, Verpackungsmittel und weiß obendrein noch genau, woher die Ernte stammt.
Besonders für kleine Balkone bieten sich Hochbeete gut an, um eigenes Gemüse oder Obst anzubauen. Die Beete können individuell angefertigt und auf die Maße des Balkons abgestimmt werden. Aber Vorsicht: Vorher bitte die Traglast des Balkons ermitteln. Wenn das getan wurde, steht einem eigenen Obst- und Gemüsegarten nichts mehr im Weg. Viel Spaß bei der Ernte!
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass mit dem Frühjahrsputz der perfekte Zeitpunkt gekommen ist, um sich von alten Gewohnheiten und Klamotten zu trennen und eine neue Lebenseinstellung willkommen zu heißen. Grüner leben ist gar nicht so schwer. Man muss nur anfangen. Und unter der Berücksichtigung von auch nur ein paar der genannten Punkte, lässt es sich gleich viel umweltfreundlicher leben.