by Julia
Nachhaltige Hölzer zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus regionalen Wäldern und nachhaltiger, zertifizierter Waldwirtschaft stammen.
Im Hausbau und auch in vielen weiteren Einsatzgebieten wird Holz als Roh- oder Werkstoff verwendet. Im Eigenheim ist Holz im Dachstuhl, im Fußboden, in Fenstern und Türen, der Treppe oder als Bestandteil der Möbel verbaut. Auch im Alltag verwenden wir eine Vielzahl an Produkten, die aus Holz hergestellt werden – von Dekorationsartikeln bis hin zu Küchenhelfern.
Aber habe ich eigentlich Mitspracherecht bei der Auswahl der Materialien oder Holzarten, die in meinen Möbeln oder beim Hausbau verwendet werden? Ja! Und zwar schon bei der Auswahl des Anbieters. Im Vorfeld, bei der Planung und beim Vergeben des Auftrags können Sie darauf achten, dass die zuständige Firma auf Nachhaltigkeit achtet. Beim Hausbau kann dies im Bereich “Holz” die zuständige Tischlerei, Zimmerei oder der Möbelproduzent sein.
Nachfolgend geben wir einige Tipps an die Hand, die helfen sollen, den passenden nachhaltigen Holz- Lieferanten oder -Produzenten zu finden.
Viele Produzenten und Händler von Holzprodukten lassen ihre Kunden in die Lieferketten einsehen – man muss nur fragen. Nachvollziehbare Lieferketten sind ein Muss, um zu kontrollieren, ob das Holz aus einem heimischen Wald stammt und zertifiziert ist. Regionale Hölzer sollten dabei bevorzugt werden, denn: Auch ohne die Angabe eines Siegels haben heimische Hölzer einen kürzeren Lieferweg als beispielsweise Tropenhölzer. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass diese regionalen Hölzer aus einer nachhaltigen Bewirtschaftung stammen, da die Anforderungen an die Holzwirtschaft in Deutschland sehr streng sind.
Nachhaltige Hölzer zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus regionalen Wäldern und nachhaltiger, zertifizierter Waldwirtschaft stammen. Bei der Auswahl des passenden Holz-Lieferanten sollte daher auf Zertifikate und/oder die Verwendung heimischer Hölzer geachtet werden. Heimische Holzarten sind z.B. Nussbaum, Fichte, Kiefer, Erle, Esche, Buche oder Ahorn.
Des weiteren sollte darauf geachtet werden, dass Hölzer genutzt werden, von denen es genügend Vorräte gibt. Auf diese Weise wird das Waldsterben verhindert und die nachhaltige Forstwirtschaft unterstützt. Hölzer von denen es aktuell genug Vorrat auf dem Markt gibt, sind z.B.: Ahorn, Eiche, Esche, Robinie (oft aus Osteuropa) oder Rotbuche. Wenn man sich Einrichtungsgegenstände aus exotischem Holz - wie z.B. Tropenholz - gönnen möchte, so gilt es vorab zu prüfen, ob die Holzarten unter besonderem Artenschutz stehen. Es lohnt sich aber auch hier ein Blick auf die heimischen Hölzer, denn es gibt viele heimische Arten, die optisch mit Tropenholz mithalten können. Durch (umweltfreundliche) Lasuren und durchs Beizen können auch diese Holzsorten an die Optik von Tropenhölzern herankommen.
Beim Hausbau wird Holz im Dachstuhl verbaut. Durch die Auswahl des passenden Lieferanten, kann auch auf den Aspekt “Nachhaltigkeit” geachtet werden.
Holz ist ein heimischer und nachwachsender Rohstoff und zudem noch zu 100% recyclebar. Bei der Bestellung eines neuen Holz-Produktes kann der Tischler oder Zimmermann gefragt werden, ob auch Altholz aus recycelten Produkten verwendet werden kann. Solange das Material schadstofffrei ist, kann recyceltes Holz nämlich ohne Probleme im Haus- oder Möbelbau wiederverwendet werden.
Bestimmte Siegel geben einen Hinweis darauf, ob das verwendete Holz des Anbieters aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Die zwei bekanntesten Siegel in der Holzwirtschaft sind das FSC®-Siegel und das PEFC-Siegel. Auch das Umweltbundesamt (UBA) hält beide Siegel für empfehlenswert.
Das FSC®-Siegel ((Forest Stewardship Council) ist ein weltweit einheitliches Siegel für Holzprodukte und Papier und gilt als eines der strengsten Siegel für eine nachhaltige Waldwirtschaft. Es garantiert, dass das verwendete Holz aus einer umweltgerechten und sozial förderlichen Waldbewirtschaftung stammt. Es gilt als eines der strengsten Waldwirtschaft-Prüfsiegel. Auch das PEFC-Siegel (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) ist ein weltweit anerkanntes Gütezeichen und steht für Holz und Papier aus überwiegend nachhaltiger Forstwirtschaft. Es erfolgt eine umweltschonende Bewirtschaftung der Wälder mit dem Ziel des Aufbaus von zumindest naturnahen Baumbeständen und den Schutz der biologischen Vielfalt. So wird bei der Bewirtschaftung besonders Rücksicht genommen auf geschützte Biotope und Schutzgebiete sowie gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Sie möchten mehr über die Siegel erfahren? Lesen Sie unseren Blogartikel „Die wichtigsten Siegel für nachhaltige Möbel“ (https://mewbel.de/blog/die-wichtigsten-siegel-fuer-nachhaltige-moebel/)
Anhand der Website oder auch während eines persönlichen Gesprächs kann oft festgestellt werden, ob das ausgewählte Unternehmen mit nachhaltigen Holzprodukten arbeitet und den Punkt “Nachhaltigkeit” in seiner Unternehmensphilosophie verankert hat. Ein nachhaltiges Unternehmen kommuniziert seine Überzeugung oft auch nach außen und nutzt seine nachhaltige Arbeitsweise im Marketing. Nachhaltige Unternehmen arbeiten zudem ressourcenschonend und versuchen, größtenteils mit lokalen Ressourcen und Lieferanten zu arbeiten.
Alles in allem können bei der Sichtung und Auswahl des passenden Holz-Lieferanten viele Kriterien in Augenschein genommen werden. Wenn man bei seinem Bauvorhaben nachhaltiges Holz verwenden möchte, sollte man sich letztendlich immer von einem Fachmann beraten lassen und nach einer nachvollziehbaren Lieferkette fragen. Man sollte sich auf jeden Fall erklären lassen, wo die verwendeten Produkte herkommen und ob und wie sie weiter verarbeitete werden. Ein persönliches Gespräch, in der ein Mitarbeiter/eine
Mitarbeiterin das Unternehmen und die Produkte sowie dessen Inhaltsstoffe und Komponenten erklärt, ist dabei von Vorteil, um sich von der Qualität des Anbieters zu überzeugen.
Sie möchten weitere Informationen über nachhaltige Hölzer erhalten? Dann interessiert Sie vielleicht auch unser Blogartikel zum Thema “Woran erkenne ich nachhaltige Möbel?”: (https://mewbel.de/blog/woran-erkenne-ich-nachhaltige-moebel/)